Wir sind mittendrin! Wohin man blickt, sie ist allgegenwärtig – die Corona-Krise.
Einige sind direkt davon betroffen, durch eigene Erkrankung oder einem Erkrankungsfall im näheren Umfeld. Andere sind indirekt durch die Auswirkung, die das Virus mit sich bringt, betroffen.
Wir alle spüren die Konsequenzen – sei es durch Homeoffice statt morgens ins Büro, sei es durch Ausgangsbeschränkungen und somit einer Einschränkung des gewohnten Bewegungsausmaßes, sei es durch fehlende Produkte des täglichen Lebens, die plötzlich nicht mehr so einfach zu erwerben sind.
Die Stimmung, die eine solche massive Veränderung des Alltags, wie wir ihn gewohnt waren, mit sich bringt zu beschreiben, ist schwierig. Von einem beklemmenden Gefühl bis hin zur absoluten Ignoranz ist tatsächlich alles vorhanden.
Viele fühlen sich unwohl, vielleicht auch dadurch, dass sich keine Prognose erstellen lässt über z. B. die Dauer der Krise, es zeigt sich teilweise eine emotionale Beklemmung durch die noch nie dagewesene Situation, aber auch das Ignorieren dieser Krise ist eine Reaktion auf die Krise.
Fakt ist, wir sind alle mittendrin – und unsere Hunde auch!
Sie erleben die Veränderung vielleicht in einem anderen Sinne als wir, aber sie sind damit konfrontiert. Sei es, dass Herrli/Frauli jetzt plötzlich den ganzen Tag daheim ist, sei es, dass sie die Stimmung in der Familie spüren – sie erleben das alles 1 : 1 mit.
So wie wir Menschen unterschiedlich mit dieser neuen Situation umgehen, so gehen auch Hunde unterschiedlich damit um. Den einen Hund freut´s, dass die Familie rund um die Uhr beisammen ist und 24 Stunden Zeit für ihn hat, der andere Hund spürt die emotionale Beklemmung und allgemeine Verunsicherung und reagiert ebenfalls unsicher.
WIE SOLLEN WIR DAMIT UMGEHEN?
Mein Tipp ist, so normal wie möglich!
Nutzt die Gelegenheit, mehr Zeit mit euren Hunden verbringen zu können. Das tut ihr im Urlaub zum Beispiel ja auch. Macht längere Spaziergänge, räumt mehr Zeit für Spiel, Spaß und Verwöhnen ein.
Aber zeigt ihm nicht, wenn ihr verunsichert oder nervös seid, wenn ihr aufgrund der überbordenden Informationen schon selbst völlig überlastet seid, wenn euch die sprichwörtliche Decke auf den Kopf fällt.
Und lasst ihn auch, wie er es gewöhnt ist, manchmal allein. Denn es kommt sicher eine Zeit nach der Krise, wo der Alltag wieder Einzug hält und in der der Hund wiedermal allein daheim bleiben muss. Wenn er das nicht mehr gewöhnt ist, könnte das plötzlich zu Problemen führen, die vor der Krise noch nicht bestanden haben.
ANSTECKEND ODER NICHT?
Die Frage ist in den sozialen Medien schon oft beantwortet worden: NEIN, Covid-19 wird lt. WHO nicht von Hunden oder Katzen auf Menschen übertragen!
Hunde und Katzen können zwar Träger eines bestimmten Stammes des Corona-Virus sein, dieser ist aber nur weitläufig verwandt mit dem Stamm, der uns Menschen gerade plagt.
Hygiene allerdings sollte sowieso nicht nur Thema für außergewöhnliche Zeiten, sondern in unseren Alltag integriert sein. Hände oder Gesicht waschen, wenn unsere Hunde uns „geküsst“ haben ist eigentlich selbstverständlich.
Vor allem in Haushalten mit kleinen Kindern, die mit den Hunden spielen, sind solche Regeln usus. Abgesehen davon, dass man Kindern von vornherein klarmachen sollte, den Familienhund oder auch andere Hunde nicht zu sehr körperlich zu bedrängen, ihnen ins Maul zu greifen oder ähnliches, ist zumindest Hände waschen nach intensivem Kontakt zum Hund keine Frage.
Etwas vorsichtiger und nach den zurzeit vorgegebenen
Bestimmungen sollte man sich verhalten, wenn man einen Gassi-geh-Service für
den eigenen Hund benötigt.
Dem Hund soll das Halsband / Brustgeschirr in der Wohnung
angelegt werden, der Hund sollte dann möglichst ohne Kontakt zwischen
Hundehalter und Gassigeher übergeben werden. Der / die Gassigeher/in übernimmt
den Hund, führt ihn an einer selbst mitgebrachten Leine spazieren und gibt ihn
unter denselben Vorkehrungen wie zuvor wieder zurück.
Hygiene in Form von Hände desinfizieren oder
Einweg-Handschuhe tragen sollte vom Hundehalter wie auch vom Gassigeher
praktiziert werden.
Das macht durchaus Sinn, da Viren vom erkrankten Hundehalter
durchaus auf das Fell des Hundes gelangen können und so zum Gassigeher
transportiert werden können.
IDEEN ZUM ZEITVERTREIB
Betrachten wir nun aber die schönen Seiten dieser „Auszeit“, die wir mit unseren Hunden verbringen können.
Spaziergänge können vielleicht etwas ausgedehnt werden, weil es die Zeit ja erlaubt. Wir können dem Hund die Freiheit geben, nach Belieben zu schnuppern und seinen Bedürfnissen nachzugehen.
Wir können die Spaziergänge auch ein wenig aufpeppen, indem wir einige Bewegungsübungen einfügen. Wenn wir zum Beispiel im Wald spazieren gehen, können wir umgefallene Bäume als Hindernis benützen, die die Hunde überwinden sollen. Wir können auch kleine Trainingseinheiten einfügen, indem wir den Hund leichte Kraft- oder Koordinationsübungen mithilfe von Baumstümpfen ausführen lassen (natürlich immer unter der Bedingung, dass kein Verletzungsrisiko besteht!!!!)
Wir können mit dem Hund Slalom laufen durch den Wald. Wir können ihm eine Leckerli-Strecke legen, indem wir Kekse am Waldboden oder hinter / auf Bäumen verstecken und ihn danach suchen lassen und vieles mehr.
Den Hinweis, dass die Hunde jedoch nicht ohne Leine laufen
sollen, muss ich an dieser Stelle anbringen. Aber mit Schlepp- oder Laufleine
lassen sich sämtliche Übungen ungehindert durchführen!
Hundehalter mit Garten sind in Zeiten wie diesen natürlich klar im Vorteil, denn sie können ihre Hunde auch ohne Spaziergang draußen beschäftigen. Die Übungen lassen sich jedoch ebenso gut in einer Wohnung durchführen, mit etwas Kreativität lässt sich aus dem Wohnzimmer-Mobiliar eine tolle Trainingsstrecke für den Hund erstellen. Der Hund kann Slalom um Stühle herum laufen, ein Besenstiel eignet sich wunderbar als Hürde zum überspringen oder unten durch kriechen, Kekse kann man überall verstecken, die der Hund dann suchen soll – Möglichkeiten bieten sich hier sehr vielfältig.
Will man etwas Ruhe in den veränderten Alltag bringen, eignet sich zum Beispiel eine Wohlfühl-Massage für den Hund. Man schafft eine angenehme Atmosphäre und verwöhnt den Hund mit ruhigen Streichungen und Knetungen, das tut ihm physisch wie auch psychisch gut.
DEM HUND GUTES TUN IST SICH SELBST GUTES TUN
Nicht nur der Hund, auch wir Hundemenschen profitieren davon.
Wir können uns selbst aus den Schlagzeilen, die auf uns
einprasseln, aus der allgemeinen Stimmung, die das ganze Land erfasst hat,
etwas herausnehmen, indem wir uns auf unsere Hunde fokussieren und den Rest um
uns herum für eine kurze Weile „vergessen“.
Wir können uns an dem Spaß, den unsere Hunde bei den
Spaziergängen oder den Übungen haben, erfreuen, wir können ebenso abschalten
und „runterkommen“, wenn wir unsere Hunde massieren und ihnen Entspannung
bieten.
Nebenbei trägt diese intensivere Beschäftigung mit unseren
Hunden auch noch zu einer engeren Bindung zwischen uns bei und verschönt das
Zusammenleben.
Eine entspannende Massage ist auch bei sensiblen Hunden, die mit Unsicherheit auf die neue Situation reagieren, eine gute Hilfestellung. Voraussetzung dafür, dass der Hund diese „Streicheleinheiten“ genießen kann, ist, dass auch der Hundehalter entspannt und ruhig ist. Denn wir übertragen unsere Stimmung auf unsere Hunde. Somit sind zunächst mal wir selbst gefordert, uns in eine entspannte und ausgeglichene Stimmung zu bringen, bevor wir Hand an unsere Hunde legen.
Für unsichere, nervöse Hunde eignen sich auch Bachblüten, um sie in dieser Zeit zu unterstützen. Es gibt verschiedenste Blüten, die sich energetisch auf die Stimmung des Individuums auswirken und eine Besserung des negativen Zustandes fördern. Das gilt gleichermaßen für Mensch und Hund. Wenn also der Hundehalter selbst in einer nervösen oder ängstlichen Stimmung ist, kann auch er Bach-Blüten einnehmen, um halbwegs ausgeglichen durch dieser Zeit zu kommen.
Es ist eine sehr herausfordernde, weil ungewohnte Zeit. Wer hätte gedacht, dass unser gewohnter Alltag derart schnell so gut wie komplett über den Haufen geworfen wird. Aber mit etwas Muße und auch Vernunft können wir die Situation meistern und uns und unsere Hunde gut durch die Zeit bringen!
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