Frühmorgens hört man schon
die Vögel zwitschern, die ersten Knospen an Bäumen und Sträuchern sind zu
erkennen, im Garten zeigen sich Primeln und Veilchen und die Märzenbecher im
Vorgarten stehen kurz vor der Blüte.
Es ist schon deutlich spürbar – der Frühling steht
vor der Tür!
Alles erwacht aus der Winterruhe, unsere Lebensgeister werden wieder aktiv, wir verspüren den Drang zur „Reinigung“, dem viel zitierten „Frühjahrsputz“ – egal ob bei uns selbst oder in Haus oder Wohnung. Der Garten wird für die kommende Saison vorbereitet – alle Zeichen stehen auf Neubeginn.
Wir wollen wieder raus aus den Räumen und rein in die Natur mit viel frischer Luft und Sonne. Wir wollen die Leichtigkeit des Frühlings genießen und die „Schwere“, „Kühle“ des Winters hinter uns lassen.
Und wir wollen unserem Körper
oft auch eine Frühjahrskur gönnen, damit wir wieder so richtig in Schwung
kommen.
Was also uns selbst gut tut,
kann doch auch unseren Hunden nicht schaden, oder?!
Was spricht somit gegen eine
Frühjahrskur für unsere lieben Fellnasen? – Richtige Antwort: GAR NICHTS!!!
Auch der Organismus Hund kann unterstützt werden, sein Immunsystem auf Vordermann gebracht, der Fellwechsel angekurbelt und die Entgiftung angeregt werden, damit der Hund „frisch geputzt“ in den Frühling starten kann.
In der Naturheilkunde stehen uns dafür einige Mittel zur Verfügung, die wir unseren Hunden anbieten können.
Frühling in der TCM
In der Traditionellen
Chinesischen Medizin wird der Frühling der Leber
zugeordnet. Und damit besteht der Bezug zur Entgiftung. Die Leber als die
größte Drüse im Körper gilt als das
Entgiftungsorgan
schlechthin.
Allerdings hat sie noch eine
Fülle anderer Funktionen, wie die Beteiligung an einem funktionierenden
Immunsystem, die Steuerung von Glucose-, Fett- und Eiweißstoffwechsel, die
Synthese von Hormon-Vorstufen, die Speicherung lebenswichtiger Stoffe wie
Vitamine und Spurenelementen.
Das zugeordnete Element ist das Holz – es steht für junges, wachsendes, austreibendes Holz, die zugeordnete Farbe ist grün – für die vielen frischen, jungen Triebe.
Die in der TCM der Leber
zugeordnete Emotion
ist der Zorn, die Wut bis hin zur Raserei.
Das klingt auf den Blick
erstaunlich, weil es im Gegensatz zu den erwachenden Lebensgeistern, der
Lebensenergie steht, aber im Hinblick auf das Thema Entgiftung macht es schon
wieder Sinn:
Ist der Körper nämlich durch Schadstoffe belastet, die sich z.B. über den Winter angesammelt haben durch vielleicht zu viel Futter bei zu wenig Bewegung, Heizungsluft in geschlossenen Räumen statt ausreichend Frischluft etc., und es findet keine adäquate Entlastung durch Entgiftung statt, kann sich dieser Zustand über eine überschießende Emotion wie Zorn oder zumindest schlechte Laune manifestieren.
Und die Leber gilt als Sitz der Emotionen. Hier erkennt man deutlich den Bezug der Leber zu den Emotionen.
In der TCM ist alles mit allem verbunden. Die Leber steht nicht allein für sich, sie steht in engem Zusammenhang mit der Niere und der Milz. Eines beeinflusst immer das andere und wird auch vom anderen beeinflusst.
Um dies verständlicher zu erklären:
.) Der Frühling (Leber) steht
für Neuanfang, für Wachstum
.) Das Wachstum braucht allerdings
eine gute Basis wie feste Wurzeln und gute Erde (Milz)
.) Das Wachstum braucht aber
auch Wasser als Lebensenergie (Niere)
Ist ein System geschwächt, können die anderen Systeme auch nicht einwandfrei funktionieren. Damit schließt sich auch wieder der Kreis zum Thema Entgiftung – jede Belastung schadet den verschiedenen Systemen, ist der Körper frei von belastenden Schadstoffen können alle Systeme reibungslos laufen, die Energie kann fließen, der Organismus ist gesund!
Die Kur für den Frühling
Um den Organismus unserer
Hunde wieder etwas in Schwung zu bringen, ist es ratsam, die Leber zuerst mal
zu entlasten.
Wie der Name „Frühjahrskur“
auch schon sagt, sollte diese Entlastungsphase wirklich nicht länger als eine
Kur dauern, empfohlen werden 5 – 18 (max. 21) Tage.
.) In dieser Zeit sollten wir
unseren Hunden leicht verdauliche Nahrungsmittel anbieten, etwa fettarmes
Fleisch oder Fisch, beides gern gegart
oder gedünstet.
.) Grünes Blattgemüse
beinhaltet viele Vitamine und Spurenelement, die der
Organismus sehr gut brauchen und verwerten kann. Man kann durchaus Spinat oder
Salat in die Mahlzeit mit einbauen, klein gehäckselt oder mitgedünstet fällt es
unseren Hunden nicht auf, dass sich
etwas eher Unübliches im Fressen befindet.
.) Ebenso bieten sich gekochte
Karotten
an, die man ins Futter mischt – und auch gleich das Kochwasser
mitbenutzt, denn darin befinden sich noch etliche Nährstoffe. Karotten
beinhalten Vitamin A, das u.a. das Immunsystem in seiner Funktion unterstützt,
aber auch gut für den allgemeinen Stoffwechsel ist.
.) Faserstoffe
sind ebenfalls wichtig, um die Darmtätigkeit zu
unterstützen.
.) Da wir möglicherweise den
Fettanteil des Futters etwas geringer halten als üblich, braucht es zur
ausreichenden Energiezufuhr Getreide. Dabei können wir auf
Dinkel, Urgetreide oder Grünkern zurückgreifen.
.) Omega-3-Fettsäuren
unterstützen u.a. auch den Fellwechsel. Diese
wertvollen Fettsäuren finden wir in Leinöl, Algenöl oder Fischöl.
.) Im Sonnenblumenkernöl finden
wir auch das Vitamin E, das freie Radikale neutralisiert und die Entgiftung
unterstützt.
.) Bitterstoffe
in der Nahrung unterstützen die Verdauung. Damit
sollte man allerdings vorsichtig und gering dosiert umgehen, weil Hunde das
Futter sonst vielleicht verweigern.
Mit so vielen Zutaten können wir unseren Hunden jeden Tag ein wundervolles Menü zusammenstellen.
Immer frisches Wasser bereitstellen ist sowieso zu jeder Jahreszeit ein Muß! Wasser ist DAS Lebenselixir, es durchspült die Nieren und reinigt sie somit, aber nicht nur die Nieren profitieren von Wasser – jede Körperzelle braucht es.
Während der Kur sollten mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt angeboten werden, jede Mahlzeit sollte leicht erwärmt sein und die letzte Mahlzeit sollte unbedingt vor 19.00 Uhr gegeben werden, weil danach fährt der Organismus in den Ruhemodus.
In der Zeit dieser „Fastenkur“ darf der Hund jedoch NIEMALS hungern!!!! Der Nährstoff-Gehalt muss aufrechterhalten werden, sonst wird unseren Fellnasen mehr Schaden als Nutzen zugefügt!
Mit Kräutern zu frischem Elan
Wir können unsere Hunde aber auch ohne einer Kur mit Mitteln aus der Naturheilkunde unterstützen. Ein paar davon möchte ich Euch hier vorstellen:
Die Mariendistel
ist wohl
eines der bekanntesten Mittel.
Auf die Leber wirkt sie
schützend und stärkend, aber vor allem entgiftend. Sie leitet Toxine aus und
hilft dadurch bei der Entlastung. Sie stärkt das Immunsystem und bewegt das
Blut und sie unterstützt und kräftigt die Lebensenergie (Qi), dient also als
richtiger Energiespender.
Wenn die Entgiftungsorgane,
vor allem die Leber, überlastet sind, können sich Erschöpfungszustände –
körperlicher wie auch mentaler Natur – bemerkbar machen. Die Mariendistel hilft
auch hier.
Dem Gänseblümchen
traut man
in seiner Zartheit gar nicht so viel zu, aber es trägt tatsächlich jede Menge
Power in Form von Vitamin C in sich.
Es wirkt reinigend auf das
Blut, regt den Stoffwechsel sanft an, kann aber auch bei Gliederschmerzen oder
Steifheit helfen oder sogar bei Hauterkrankungen und Verletzungen. Auf mentaler
Ebene wirkt es heilend auf seelische Verletzungen.
Man kann frisch geerntete
Blütenköpfe einfach zerkleinern und in das Futter mischen.
Die Brennnessel
hat ihren Ruf
als Unkraut völlig zu Unrecht. Tatsächlich ist sie ein vitaminstrotzendes
Kraftwerk, das die Leber entgiftet, den Harndrang anregt, indem sie die Nieren
spült, den Stoffwechsel ankurbelt, die
Durchblutung fördert und gegen Müdigkeit wirkt.
Sie enthält Vitamin A und E,
Kieselsäure (wirkt auch positiv auf den Fellwechsel) und Eisen.
Die jungen Blätter können geerntet (mit Handschuhen!!) und danach mit einem Nudelholz ausgerollt werden – so verlieren sie ihre Nesseln und können nicht mehr brennen. Daraus kann ein wunderbarer Tee gemacht (2 EL kleingehäckselter Blätter einfach mit kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen) und 1 – 2 Esslöffel davon noch handwarm in den Futternapf gegeben werden.
Löwenzahn wächst so gut wie überall. Steht er in Gegenden mit wenig oder gar keiner Schadstoffbelastung, können tatsächlich alle Teile verwendet werden, von den Blättern bis zur Wurzel. Gehäckselt und getrocknet als Tee oder als Löwenzahn-Saft wirkt die Pflanze blutreinigend und entwässernd und hilft, Giftstoffe aus dem Körper abzutransportieren.
Die Schafgarbe besitzt eine blutreinigende Wirkung, sie fördert die Wundheilung und wirkt entzündungshemmend wie auch antibakteriell. Man kann das ganze blühende Kraut verwenden oder man verwendet Schafgarben-Tee aus der Apotheke.
Schon mal an Leberwickel
gedacht? Leberwickel entlasten die Leber von außen und tun unseren Hunden schon
allein durch die Wärme gut, sofern sie an die Wickel gewöhnt sind.(!!!)
Dazu taucht man ein
Leinentuch in den aufgebrühten Tee und legt es dann auf die Lebergegend des
Hundes (vorher bitte Handgelenkstest wie bei der Babyflasche machen und Wärme
kontrollieren!). Danach wickelt man noch 1 – 2 Frottee- oder Wolltücher herum
und lässt den Wickel so lange oben, bis er ausgekühlt ist.
Auch Rosmarin, eines der
bekanntesten Küchenkräuter, wirkt hervorragend auf die Entgiftung. Er schützt
die Leberzellen und regt die Regeneration der Leber an. Er hat den Ruf als
allgemeines Entgiftungsmittel, das heißt er wirkt nicht nur speziell auf die
Leber, sondern auf alle bei der Entgiftung beteiligten Organe. Er vitalisiert
und regt den Blutfluss an.
Ein paar frische
kleingehäckselte Blätter =Nadeln können gerne einfach über das Futter gestreut
werden.
Es ist auch möglich, einen Tropfen Rosmarin-Öl zusammen mit einem Tropfen Lavendel-Öl auf einen Leberwickel zu geben – allerdings muss man mit Aromaölen bei Hunden vorsichtig sein.
Spirulina und Chlorella gehören eigentlich zu den Algengewächsen. Sie werden auch gerne als „Mikroalge“ bezeichnet. Spirulina zeichnet sich durch ihre immunmodulierende Wirkung aus, außerdem absorbiert sie Schwermetalle und schützt die Leber vor schädigenden Einflüssen. Auch Chlorella bindet Umweltgifte und andere Toxine im Körper an sich und transportiert sie ab.
Das war nur ein kleiner Auszug aus der Kräuterkunde. Es gibt noch sooo viele andere Möglichkeiten, die Entgiftung unserer Hunde zu fördern, die Leber und andere Entgiftungsorgane zu stärken und das Immunsystem zu unterstützen, wie z.B mit Vitalpilzen, Aromatherapie, Akupressur, Massagen, aber das würde den Rahmen sprengen.
Wenn Ihr für kurze Zeit Euren Hunden eine leicht verdauliche Fütterung anbietet und die oben genannten Pflanzen ausprobiert, tut Ihr Euren Hunden schon mal was Gutes.
Besprecht dieses Thema auch mit Eurem Tierarzt/ Eurer Tierärztin – denn nicht für jeden Hund ist eine Futterumstellung geeignet, schon gar nicht für erkrankte Hunde.
Wichtig ist auch, die Ernährung nicht gleich von einem Tag auf den anderen umzustellen, sondern vielleicht mal eine Woche lang nur jeden 2. Tag oder 3. Tag gekochtes Futter anzubieten, sollte der Hund das nicht gewöhnt sein.
Ihr könnt auch Ernährungsberater für Hunde oder Berater für Naturheilkunde für Tiere zu Rate ziehen.
In diesem Sinne wünsche ich Euch und Euren Hunden einen vitalen Start in das nahende Frühjahr!
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